betreute Dissertationen

Eva Puschautz

„Da kamen seine Mutter und seine Brüder.“ Maria in Mk 3,20f.31-35 feministisch-bibelwissenschaftlich interpretiert.

In der Dissertation wird Mk 3,20f.31-35 historisch-kritisch mit explizit feministischem Ansatz untersucht. Die Perikope, in der die leibliche Familie Jesu sich auf den Weg macht um ihn zu ergreifen, da sie sagen "er ist von Sinnen" (Mk 3,21) und Jesus seine leibliche Familie zugunsten einer Familia Dei zurückweist (Mk 3,35), zeigt ein Familienbild Jesu, welches doch von dem divergiert, das sich über 2000 Jahre Kirchengeschichte herausgebildet hat. Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Frage nach der Rolle von Maria in dieser Perikope. In welchem Verhältnis steht sie hier zu Jesus? Was könnte sie dazu veranlassen, ihren Sohn nach Hause holen zu wollen? Können Aussagen über das Leben einer älteren Frau gemacht werden, die wahrscheinlich verwitwet war, und deren ältester Sohn die vorgegebenen sozialen Bahnen verlässt, zugunsten seiner Mission?

Brigitte Agner

Parting of the Ways: Auf der Suche nach den judenchristlichen Gemeinden.

Die Dissertation beschäftigt sich mit dem „Parting of the Ways“, den vielfachen und lange dauernden Trennungsprozessen zwischen Judentum und Christentum.

Das beginnende Christentum hat seine Ursprünge im Frühjudentum, die Entwicklung der Christologie kann als Weiterführung frühjüdischer Theologumena gedeutet werden. Auch wenn die Wege später auseinandergingen, so werden hier doch die jüdischen Wurzeln des Christentums klar sichtbar.

Aus der Apostelgeschichte und den Paulusbriefen ist ersichtlich, dass es bereits vor der Gründung der paulinischen Gemeinden eine judenchristliche Gemeinde in Jerusalem gab (mit den „Säulen“ Jakobus, der Herrenbruder, Petrus und Johannes), die das jüdische Ritualgesetz weiterhin einhielt.

Es stellt sich nun die Frage, wer die Mitglieder der judenchristlichen Gemeinde waren, wann und von wem diese Gemeinde gegründet wurde, wie es zur Führung durch den Herrenbruder Jakobus kam, welche Rolle diese Gemeinde für das Christentum spielte, welche Aktivitäten durchgeführt wurden, an welchen Orten Zweige von ihr tätig waren, und wann bzw. wo und warum die Tätigkeiten der judenchristlichen Gemeinde endeten.

Christoph Belitsch

"Ein inhaltlicher Auslegungsversuch von Q 16,16 unter besonderer Berücksichtigung der Textgenese" (Arbeitstitel)

Das Dissertationsprojekt untersucht die drei thematischen Schwerpunkte des sog. Stürmerspruches, einer mysteriösen, undurchsichtigen Textstelle, die in Mt 11,12f./Lk 16,16 überliefert wird. Inhaltlich stehen die jesuanischen Gottesreichvorstellungen, die Beziehung Jesu zu Johannes dem Täufer sowie Jesu Verhältnis zur Tora und den Propheten im Mittelpunkt der Untersuchungen. Dabei soll einerseits die Sicht des historischen Jesus auf diese drei Themenkreise ergründet werden. Andererseits wird auch deren theologische Weiterentwicklung durch die Logienquelle Q sowie durch die Evangelisten aufgezeigt. Das Dissertationsvorhaben ist das erste seiner Art, das den rekonstruierten Urtext der Logienquelle Q als Ausgangspunkt für weitere Untersuchungen heranzieht und den aktuellen Stand der Q-Forschung berücksichtigt. Diese Herangehensweise ist zentral, weil andernfalls die Absicht des historischen Jesus nicht rekonstruierbar ist.

Eziukwu Luke

"The Lord's Prayer as Key Evidence of Jesus' Theological Self-Understanding“

The Dissertation examines Jesus' self-theological understanding because it is not enough to speak about the understanding of the Apostles and early Christians on the person of Jesus. It is also worthy to investigate how Jesus understood his identity. Did Jesus think he was merely a teacher, a prophet or just a human being? Or did he think as Christians claim that he was/is the eternal Son of God and God incarnate? Did the pre-Easter Jesus actually think of himself as incarnate God? 

The Dissertation is a fresh understanding of how Jesus understood and demonstrated his identity in the context of the Lord’s Prayer (Matthew 5-7 and Luke 11:5-13). The contexts of our Lord’s prayer in the two traditions of Matthew and Luke and in the Q Source become then key evidence of the self-understanding of Jesus.

The Dissertation aims to offer a new contribution to the field of Christology by holding a fresh mirror to the quest for historical Jesus' research and to help us see Jesus' understanding of his identity.

abgeschlossene Dissertationen bei Markus Tiwald


Wohlthat (geb. Wenzel), Kathrin

„Es ist aber leichter, dass der Himmel und die Erde vergehen …“ Die ewige Gültigkeit des Gesetzes auf der Grundlage von Q 16,17 vor dem Hintergrund des Frühjudentums

Promotionsdisputation am 11. Juli 2019

Publikation: Wohlthat, Kathrin, Es ist aber leichter, dass der Himmel und die Erde vergehen …“ Die ewige Gültigkeit des Gesetzes auf der Grundlage von Q 16,17 vor dem Hintergrund des Frühjudentums und des Matthäusevangeliums (Beiträge zum Verstehen der Bibel/Contributions to Understanding the Bible 46), Berlin 2020.
Junker, Lothar

Q 16,18 auf dem Hintergrund der frühjüdischen Reinheitsvorschriften

Promotionsdisputation am 27.02.2019

Publikation:Junker, Lothar, Das Scheidungslogion Q 16,18 und frühjüdische Reinheitsvorstellungen (WUNT II 497), Tübingen 2019.

Cremer, Antonius

Die Verwendung des Alten Testaments in den Kindheitsgeschichten des Lukas

Promotionsdisputation am 26.07.2017

Open Access Publikation:https://duepublico.uni-duisburg-essen.de/servlets/DocumentServlet?id=46650

Kathstede, Georg

Liturgia caelestis – Trosterfahrung durch himmlische Liturgie. Eine exegetische Untersuchung der himmlischen Liturgie in der Offenbarung des Johannes unter besonderer Berücksichtigung der Lieder

Promotionsdisputation am 15.12.2011

Publiziert als: Kathstede, Georg, Liturgia caelestis. Trosterfahrung durch himmlische Liturgie, Aachen 2012.