Vom Staatsvolk zum Gottesvolk. Alttestamentliche Perspektiven

Autor(en)
Ludger Schwienhorst-Schönberger
Abstrakt

Das AT sieht in der Entstehung des Staates und der mit ihm einhergehenden Bindung der Gewalt an das Recht eine bedeutende zivilisatorische Errungenschaft. Sie wird durch die im NT bezeugte Verkündigung Jesu nicht infrage gestellt. Grundlegende Prinzipien des modernen Rechtsstaates haben sich in einer komplexen Diskursgeschichte bereits im AT herauskristallisiert: Die Idee der Gewaltenteilung findet sich im Verfassungsentwurf des Deuteronomiums (Dtn 16,18–18,22); der Unterscheidung von Prophetie, Königtum und Richteramt sntspricht diejenige von Legislative, Exekutive und Judikative. In der im AT bezeugten Geschichte durchläuft Israel eine Entwicklung vom Staatsvolk zum Gottesvolk. In dieser Entwicklung ist die Unterscheidung von weltlicher und geistlicher Gewalt angelegt – nach Heinrich August Winkler die Grundlage der Gewaltenteilung im modernen Rechtsstaat.

Organisation(en)
Institut für Bibelwissenschaft
Seiten
67-101
Anzahl der Seiten
35
Publikationsdatum
2020
Peer-reviewed
Ja
ÖFOS 2012
603201 Alttestamentliche Bibelwissenschaft
Schlagwörter
Link zum Portal
https://ucrisportal.univie.ac.at/de/publications/a83b5ef2-eafd-4a7e-b185-fe69c890d1c1