Die Kaisersteuerfrage

13.06.2012

Eine historisch-exegetische Untersuchung zu Mk 12,13-17

Cyprien R. Longayo Pongombo

Die Kaisersteuerperikope ist einer der am meisten untersuchten Texte aus der neutestamentlichen synoptischen Tradition. Die Fangfrage der Pharisäer mit den Herodianern an Jesus sowie die apophthegma-artige Antwort des Mannes aus Galiläa haben in der christlichen Auslegungsgeschichte große Aufmerksamkeit erfahren. Neben jenen ExegetInnen, die die Reaktion Jesu als aufkündigende Relativierung der sich selbst vergötternden römischen Kaiser verstehen, gibt es andere, die darin mehr eine Anerkennung des politisch-staatlichen Systems mit seinem gesamten Betriebsapparat lesen. Was man heute noch über die sozialgeschichtliche Situation dieses (Schul-)Gesprächs weiß, wie die Reaktion Jesu auf die Frage nach der kaiserlichen Steuer sowie deren Rezeption und Deutungen besser interpretiert werden können, behandelt diese Arbeit. Jesus, der von seinen Kontrahenten als "politischer Rebell" angeklagt, verurteilt und hingerichtet wurde, propagierte eine Lehre, die auf die westlichen modernen Demokratien und die Grundideen der universalen Menschenrechtsvorstellungen einen bleibenden Einfluss übte. Die Beschäftigung mit zentralen Worten aus der Jesustradition – vor allem mit deren Stellungnahme in Fragen nach dem richtigen Umgang mit Gott, Geld und Herrschaft – ist daher gleichzeitig eine Auseinandersetzung mit der eigenen Ideengeschichte unserer stark christlich geprägten Gesellschaften.

Saarbrücken: AkademikerVerlag

1. Auflage, 2012

172 Seiten

ISBN: 978-3-639-42438-6