Propheten im Alten Testament

09.01.2019

Vortragsreihe

Prof. Dr. Michael Weigl

 

Dienstag, 12.03.2019

"Prophetie im Biblischen Israel und seiner altorientalischen Umwelt" 

In unserer Gesellschaft ist heute viel von Zerfall und Untergang die Rede. Steht die Welt an der Kippe zum Abgrund? Was trägt noch? Im Biblischen Israel führten Zerfallserscheinungen zum Hervortreten ei-ner neuen, radikalen und umstürzlerischen Bewe-gung, der Prophetie. Das Ruder durch radikale Maßnahmen noch einmal herumzureißen war eine ihrer zentralen Botschaften. 

 Dienstag, 9. April, 19 Uhr 

"Mein Volk hat mich verworfen" – Die Bücher Amos und Hosea 

Die Bücher Amos und Hosea enthalten die ältesten Sammlungen von Worten von "Schriftpropheten", die sich im Prophetenkanon des Alten Testaments finden. Beide Gestalten stehen ganz am Anfang der propheti-schen Kritik an den beiden markantesten Fehlentwick-lungen, die sich in den ersten Jahrhunderten der Mon-archie ins Gottesvolk eingeschlichen haben: sozialer Zerklüftung und kultischer Heterodoxie/praxie.

Dienstag, 14. Mai 19 Uhr 

Prophetie im Wandel der Zeiten – Das Buch Jesaja 

Das Buch Jesaja ist das längste des Alten Testa-ments. Als ständige zeitgemäßen Neuinterpretation der Überlieferung des historischen Propheten Jesa-ja wuchs das Buch in den Wendezeiten der alttesta-mentlichen Geschichte kontinuierlich an. Der histo-rische Prophet verbindet in seinen Schauungen scharfe Sozialkritik mit Kritik an der kultischen Praxis seiner Zeit. Er sieht auch die Zukunft des Königreichs durch wechselnde Bündnisse mit den mächtigen Nachbarvölkern ernsthaft in Frage stellt. Der Vortrag präsentiert die theologischen Schlüssel-konzepte und diskutiert vor dem historischen Hintergrund die zentralen Texte ausführlich. 

Dienstag, 12. Juni, 19 Uhr 

Der leidende Gerechte – Das Buch Jeremia 

Jeremia war Prophet wider Willen und hatte eine zu-tiefst ambivalente Mission, die ihn mehrfach an die Abgründe seiner Existenz geführt hat: So erhält er den paradoxen Auftrag zum "Einpflanzen und Ausreißen", "Aufbauen und Niederreißen". Diesen Widerspruch permanent zu leben und dafür noch verfolgt werden – das zerrüttet seine Existenz. Er muss seine Mission im ständigen Hin- und Her der Politik des im Untergang begriffenen Kleinstaates Juda ausleben. Seine Bot-schaft steht im Widerspruch zu dem, was die politische und religiöse Elite von ihm erwartet. Dieser Vortrag skizziert die Eckpunkte der Verkündigung des Jeremia und konzentriert sich dann auf die Auslegung der zentralen Texte. 

Organiser:
Forum Zeit und Glaube / Kath. Akademikerverband der ED Wien
Location:
Otto-Mauer-Zentrum